„Experiment mit neuem Zeitmodell“
Am 17. August 2023 stand in der NN unter der Rubrik „Nürnberg & Region“ ein interessanter Artikel Mit der Überschrift „Experiment mit neuem Zeitmodell“
Ein Nürnberger privater Kindertagesstättenträger bietet seinen Fachkräften die 36 Stundenwoche mit vollem Lohnausgleich an. Die über 60jährigen erhalten bei zehnjähriger Betriebszugehörigkeit noch weitere 2 Stunden pro Woche erlassen. Dazu können sich die Beschäftigten aussuchen, ob sie an 4 oder 5 Tagen die 36 Stunden pro Woche einbringen wollen. Zusätzlich gibt es einen freien Tag pro Jahr. Ein gute Sache jedenfalls.
Jedoch war weiter zu lesen, dass der Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) Vorbild für diese Entscheidung war. Denn hier gibt es zwei Regenerationstage und eine deutlich höhere Bezahlung. Gut, dass die Lebenshilfe Nürnberg e. V. den TVöD anwendet. Aber wichtig ist auch hier gute Arbeitsbedingungen und Zufriedenheit zu schaffen. Weniger Arbeitsbelastung – bedeutet weniger Krankheitstage. Eine weitere Entlastung wurde auch durch die Erhöhung der Vorbereitungszeit geschaffen und sicher durch genügend vorhandenes Fachpersonal.
Bundesweiter Bildungsprotesttag am Samstag, den 23.09.2023
Deutschlandweit waren mehr als 15.000 Menschen auf der Straße. Sie demonstrierten für inklusive und zukunftsfähige Schulen und Kitas.
Weitere Infos unter:
https://www.bildungswende-jetzt.de/
Auch die Lebenshilfe Nürnberg e. V. hat zum Protesttag aufgerufen.
Allerdings hat das Bayerische Kultusministerium beschlossen, dass Betriebswirte und sonstige Quereinsteiger Kita- Leitungen werden sollen. Bisher war das nur pädagogischen Fachkräften vorbehalten. Viele sehen hier eine Herabsenkung des pädagogischen Niveaus und eine Verschlechterung für die Erziehung und Bildung in der Kita.
Zudem soll die Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft vereinfacht werden.
Diese neuen Vorgaben wurden still und heimlich vom Sozialministerium umgesetzt, deshalb gab es auch keinen lauten Aufschrei der pädagogischen Fachkräfte. Dieses gesamte Paket wird voraussichtlich einen spürbaren Qualitätsverlust bei der Betreuung und Förderung der Kinder bedeuten. Die gesamten vergangenen Anstrengungen die Qualität der frühkindlichen Bildung zu steigern, werden mit diesen Vorgaben – (Betriebswirte, engagierte Eltern oder Quereinsteiger mit einer sehr reduzierten Ausbildung) ad absurdum geführt.
Das zuständige Sozialministerium widerspricht dieser Auffassung. Siehe Link
https://www.stmas.bayern.de/kinderbetreuung/index.php