Aktionstag für gute Arbeitsbedingungen
Am Freitag, den 3. Dezember, war der Internationale Tag der Menschen mit Beeinträchtigung. Mit ihm weisen die Vereinten Nationen auf die Ziele uneingeschränkter Teilhabe und Gleichstellung hin. In Deutschland sollen diese Ziele mit dem Bundesteilhabegesetz verwirklicht werden. Der Gesetzgeber hat jedoch festgelegt, dass die Umsetzung kostenneutral erfolgen soll.
„Steigende Anforderungen an die Beschäftigten bei gleichem oder sogar weniger Personal, das kann nicht funktionieren. Mit bundesweiten Aktionen machte ver.di daher an diesem Tag auf Missstände in den Arbeitsbedingungen in der Behindertenhilfe aufmerksam. Unter dem Motto „Wir machen Inklusion“ setzten sich auch bei der Lebenshilfe Nürnberg viele Beschäftigte, darunter Heilerziehungspfleger:innen, Sozialarbeiter:innen, Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung und weitere Berufsgruppen, für ihre Forderungen nach guter Arbeit ein. Nach einer hybriden Betriebsversammlung haben sich ca. 50 Beschäftigte und Klienten im Hof der WerkStadt versammelt um gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen und bessere Einkommen einzutreten“, so Bernhard Bytom von der Gewerkschaft Ver.di.
Mit dabei waren auch der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe Horst Schmidtbauer und zuvor während der Betriebsversammlung virtuell der neugewählte Vorstandsvorsitzende Fabian Meissner.
Angela Merkl, langjährige Betriebsratsvorsitzende der Lebenshilfe und Vorsitzende des Fachbereiches Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen in Ver.di, erklärte, dass sich die Arbeitsbedingungen in der Behindertenhilfe dringend verbessern müssen, was auch die alarmierenden Ergebnisse einer aktuellen Studie der TU Darmstadt verdeutlichen würden. Diese Befragung unter über 8000 Beschäftigten, gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung, zeige auf, dass die große Mehrheit der Beschäftigten sich gehetzt fühle und unter Zeitdruck stehe. Sie beklagen Personalmangel und hohe Belastungen.
Die Ergebnisse der Studie wurden ebenfalls am 3. Dezember veröffentlicht.
„Aus diesem Grund haben Betriebsrat und ver.di auch eine gemeinsame Resolution an die Politik gerichtet, die auch vom neuen Vorstandsvorsitzenden der Lebenshilfe Fabian Meissner unterstützt wird. Darin wird u.a. um Unterstützung für die Forderungen nach einer Verbessrung der Arbeitsbedingungen, für Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der schwierigen Arbeit in der Behindertenhilfe gebeten.“
Am Aktionstag beteiligten sich auch viele weitere Beschäftigte der Lebenshilfe mit Aktionsfotos aus ihren Einrichtungen sowie Beschäftigte der Norisinklusion.