UNTERWEGS IN GOSTENHOF
MIT BERND UND BURAK
Wohnen im Stadtteil Gostenhof.
Verankert sein wo die Kneipenkultur normalerweise blüht.
Zuhause, wo viele wohnen wollen und es wenig bezahlbaren Wohnraum gibt.
Mittendrin und voll dabei im bunten Gostenhof.
Es sind die letzten Wochen vor dem 2. Lockdown, der Herbst ist da und wir waren zur richtigen Zeit unterwegs, um das Leben in Viertel von Bernd und Burak zu fühlen.
Die beiden wohnen seit ein paar Jahren in der Wohnstätte Müllnerstraße in Gostenhof.
Die Wohngemeinschaft liegt mitten im beliebten Kneipenviertel und sogenannten Szeneviertel.
Wir treffen uns an einem Freitag Nachmittag, versorgen uns im kleinen türkischen Laden mit Gummischlangen, besuchen den Bioladen Vollkern36 und enden im Palais Schaumburg, der Stammkneipe der beiden.
An jeder zweiten Straßenecke werden wir gegrüßt, nicht nur aus Höflichkeit, sondern mit Namen.
Bernd und Burak sind hier bekannt. Sie zeigen mir ihr Gostenhof.
DAS NACHBARSCHAFTSHAUS
SAMSTAGSCLUB UND KOCHGRUPPE
Burak führt uns zum Nachbarschaftshaus weil er dort den Samstagsclub und die Kochgruppe besucht.
„Momentan ist das nicht“,
sagt er aber freut sich schon drauf, wenn es endlich weiter gehen kann.
Corona lässt gerade keine Veranstaltungen zu.
Über die Gostenhofer Buchhandlung und dem Gasthaus Palmengarten geht es weiter zum Vollkern36.
Burak erzählt, dass er vor zwei Jahren mit Fabian, dem Fachdienst der Wohnheime, in Mainz war und dort an einem Buch mitgewirkt hat.
Es ging um das Thema Religion.
Bernd sagt, dass er früher in der Roonstraße gewohnt hat.
Die Noris Inklusion hat dort schon seit vielen Jahren eine WG.
Burak wohnte vorher in der Langseestraße, im Wohnheim der Lebenshilfe.
BIOLADEN VOLLKERN 36
Dass die beiden hier oft einkaufen gehen, merkt man gleich.
„Hallo wie gehts euch?“, kommt es hinter der Ladentheke vor.
„Gut“, antworten beide gleichzeitig.
Wir schauen uns um, gekauft wird aber nichts.
Willkommen sind Bernd und Burak auch so.
PALAIS SCHAUMBURG
Die Stammkneipe der beiden und eine der ältesten Kneipen in Gostenhof.
Natürlich, wie soll es auch anders sein, kennt sie hier jede*r. Viel müssen wir gar nicht sagen.
Espresso und Wasser werden unaufgefordert serviert und Burak füllt den Gästezettel aus.
Das Milch in den Espresso kommt ist mir neu, wird ihnen aber auch auf den Tresen gestellt.
„So trinken wir es immer. Und Zucker kommt auch noch.“
Wir trafen uns an einem Freitag Nachmittag.
Gingen durch Gostenhof, trafen andere Leute und waren in der Kneipe.
Ein schöner, normaler und ganz unaufgeregter Nachmittag geht langsam zu Ende.