Zukunft kontinuierlich gestalten
Mitgliederversammlung 2024 wählt neuen Vorstand und fordert zum „ZAMMRÜGGN“ auf
Fabian Meissner ist bei der Mitgliederversammlung 2024 wieder zum Vorstandvorsitzenden der Lebenshilfe Nürnberg gewählt worden. Nach seiner erstmaligen Kandidatur vor drei Jahren hatte er sich erneut für das Amt zur Verfügung gestellt und wurde – ebenso wie sein Stellvertreter Hermann Lechner – mit großer Mehrheit im Amt bestätigt.
Fabian Meissner stellte seinen Bericht unter das Motto „Zukunft kontinuierlich gestalten“. Er blickte auf das vergangene Jahr und beleuchtete aktuelle politische Entwicklungen. Meissner appellierte, sich deutlich gegen eine Spaltung der Gesellschaft zu positionieren. Dabei zeigte er sich besorgt: „Wie so oft besteht die Gefahr, dass die Auseinandersetzungen als erstes zu Lasten derjenigen gehen, die am wenigsten in der Lage sind, sich durchzusetzen. Als Lebenshilfe besorgt uns deshalb sehr, dass die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen massiv erschwert wird.“
Das griff auch Günther Gloser auf. Der ehemalige Staatsminister im Auswärtigen Amt stellte den Demokratiepakt „ZAMMRÜGGN“ vor, den er gemeinsam mit anderen lang gedienten Nürnberger Politiker*innen ins Leben gerufen hat. Die Lebenshilfe gehört zu den ersten Un-terstützern. Die Initiative will über Parteigrenzen hinweg ein positives Bekennen zur Demokratie, mehr Gemeinsinn und eine politische Kultur des respektvollen Umgangs fördern.
In einer einstimmig verabschiedeten Resolution fordert die Lebenshilfe Nürnberg Politikerinnen und Politiker auf allen Ebenen auf, sich weiterhin für eine umfassende Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung einzusetzen. Auch in Zeiten leerer öffentlicher Kassen könne und dürfe ein Zurück zur Maßgabe "sicher, satt, sauber" keine akzeptable Perspektive sein (zum Download der Resolution bitte hier klicken).
Fabian Meissner erinnerte auch noch einmal ausführlich an seinen Vorgänger Horst Schmidbauer, der die Lebenshilfe mehr als zwei Jahrzehnte lang als Vorstandsvorsitzender geprägt hatte. Er würdigte Schmidbauer als „personifizierten Einsatz für Menschen mit Beeinträchtigung, Innovationstreiber, Menschenfreund und Antreiber für die gute Sache.“ Der Vorstand habe deshalb beschlossen, das Haus in der Felsenstraße nach Horst Schmidbauer zu benennen, das die Therapeutische Tagesstätte und die Wohngruppe für Menschen mit Autismus beherbergt. Damit solle dessen Engagement angemessen gewürdigt werden.
Neben der Wiederwahl von Fabian Meissner und Hermann Lechner wählte die Versammlung Lorenz Bomhard als zweiten Stellvertreter. Als weitere Elternvertreterinnen wurden Andrea Friedel, Susanne Wientjens und Beate Wittich gewählt. Alle drei waren auch in der vergange-nen Wahlperiode schon Mitglieder des Vorstands. Als Selbstvertreter*innen wurden Reiner Scheindel, Stefan Starke und Eva-Maria Weiß gewählt. Scheindel war schon Mitglied des vorherigen Vorstands, Weiß und Starke wurden neu vorgeschlagen.
Für die interne Revision stellten sich Ingrid Bielke und Günther Müller nochmals zur Verfügung und wurden von der Versammlung bestätigt.