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Aktuelles
09.08.2023 Neuigkeiten aus der Lebenshilfe Nürnberg

Café StrandGuT am Wöhrder See sucht Nachfolge

Die Lebenshilfe schließt Ende September den Betrieb im Café Strandgut am Wöhrder See.

Am 21. Februar 2020 wurde das von der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen errichtete und an die Gastronomie und Toleranz (GuT) gGmbH – eine hundertprozentige Tochter der Lebenshilfe Nürnberg e. V. – verpachtete Café am Wöhrder See eröffnet.

In einem der beliebtesten Nürnberger Naherholungsgebiete wurde ein Ort geschaffen, an dem sich die unterschiedlichsten Menschen treffen und wohlfühlen können und von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung betreut werden. Die Eröffnung wurde allerdings direkt von der Corona-Pandemie ausgebremst. „Von diesem Schock und seinen Nachwehen wie dem zurückhaltenden Konsum bis Anfang 2022, der Inflation und der schwierigen Personalsituation in der Gastronomie haben wir uns letztlich nie erholt und sind weiterhin weit entfernt von einem positiven Betriebsergebnis“, stellt Fabian Meissner, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Nürnberg, fest.

„Aus diesem Grund müssen wir leider Ende September 2023 den Betrieb im Einvernehmen
mit der wbg Nürnberg und der Stadt Nürnberg schließen. Diese Entscheidung haben wir
uns alles andere als leicht gemacht, mussten uns aber den Fakten beugen“, so Fabian Meissner weiter. Ein weiterer Grund für die Betriebsschließung liegt im Konzept. Im Unterschied zu anderen Inklusionscafés ist das StrandGuT auch rechtlich als Inklusionsbetrieb organisiert.

„Bei uns sind alle Mitarbeitenden auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt und werden nach Tarif bezahlt. Das erhöht nicht nur den Kostenfaktor, es bedeutet auch, dass wir unsere
Kolleginnen und Kollegen mit Beeinträchtigung voll in den Arbeitsprozess einbinden. Dabei
mussten wir feststellen, dass die psychischen und körperlichen Belastungen durch das sehr
unterschiedliche Gästeaufkommen immens sind. Sobald die Sonne rauskommt, bildet sich
eine lange Schlange vor dem Café,“ erklärt Sven Seuffert-Uzler, Geschäftsführer der
Inklusionsbetriebe der Lebenshilfe Nürnberg.“

Die im Café Beschäftigten werden nun beim Übergang in neue Tätigkeiten begleitet und
unterstützt.

„Wir bedanken uns bei der Lebenshilfe für die Zusammenarbeit und das vertrauensvolle
Verhältnis. Als Eigentümer der Immobilien bedauern wir die Entscheidung der Lebenshilfe
außerordentlich, verstehen aber die Argumente und begleiten nun den Prozess konstruktiv.
Wir werden umgehend eine Ausschreibung vornehmen und streben eine möglichst rasche
Wiedereröffnung an,“ versichert wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira.
In Abstimmung mit der Stadt Nürnberg wird auch nach einer Lösung gesucht, die im Café
integrierte, öffentliche WC-Anlage für die Zeit nach dem 30. September für die Menschen
benutzbar zuhalten.